Die Bildungsarbeit des Tierpark + Fossilium Bochum wird BNE-zertifiziert

 

Den Mut aufzubringen, die eigene Zukunft aktiv mitzugestalten, ein Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Handelns auf Mitmenschen und Umwelt zu entwickeln und Verantwortung für das Heute und Morgen zu übernehmen – diese wichtigen Kompetenzen können Besuchende des Tierpark + Fossilium Bochum jeden Tag durch die zoo- und museumspädagogischen Angebote erwerben. Getreu des eigenen Leitspruchs „Entdecken, Begreifen, Begeistern, Schützen“ hat es sich der Tierpark zur Aufgabe gemacht, Faszination für die Tier- und Pflanzenwelt zu wecken und das Verständnis für globale Zusammenhänge zu fördern. Dafür setzt er auf einen ganzheitlichen Vermittlungsansatz, sowie auf selbstentdeckendes, erfahrungsorientiertes Lernen und folgt dabei dem deutschlandweiten Aktionsplan „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“. Für diesen Beitrag wurde die Else-Baltz-Zooschule des Tierparks nun erstmalig von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NUA des Landesamtes für Natur-, Umwelt und Verbraucherschutz NRW als „Zertifizierte Einrichtung Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.

 

Im Rahmen der zwölfmonatigen Zertifizierungsmaßnahme hat sich der Tierpark dazu verpflichtet, seine Arbeit in Bezug auf BNE zu reflektieren, zu schärfen und weiterzuentwickeln. Dabei geht die zoologische Einrichtung diesen Prozess als „Whole institution approach“ an, welcher sämtliche Abteilungen und Arbeitsabläufe miteinbezieht. Während der Beurteilung durch das Fachgremium wurden neben den Bildungsangeboten unter anderem auch das Unternehmensleitbild, strukturelle Faktoren, wie Ausstattung, Ressourcen und Räumlichkeiten zur Sicherstellung der Pädagogik sowie die Öffentlichkeitarbeit als Qualitätsmerkmale beurteilt. Für Zoodirektor Ralf Slabik und sein Team bedeutet die Auszeichnung nicht nur eine Wertschätzung der Umweltbildungsarbeit, sie unterstreicht gleichermaßen den berechtigten Anspruch des Tierparks als wichtigster informeller, außerschulischer Lernort in Bochum auf den Status eines Natur- und Umweltbildungszentrums für die Stadt und die Region.

 

„Eine stete Selbstreflexion und –optimierung sind für uns ein Selbstverständnis. Die quantitative und qualitative Positiventwicklung sowie unsere zertifizierte Bildungsarbeit geben uns Recht und sprechen vor allem für die Bedeutung des außerschulischen Lernorts ‚Zoo‘. Als Zoologischer Garten haben wir die Expertise, mit 350.000 Besuchenden jährlich auch die Reichweite und den Zuspruch in der Bevölkerung sowie ein starkes Netzwerk aus Bildungspartnern. All das braucht es, um die Breite der Gesellschaft zu erreichen, sie für gemeinsame Herausforderungen in Sachen Klima-, Natur-, Arten- und Umweltschutz zu sensibilisieren und ihnen gleichzeitig Handlungsoptionen für ein nachhaltiges Leben an die Hand zu geben“, resümiert Ralf Slabik.

 

Mit ihrem breiten Repertoire an Unterrichts- und Workshop-Programmen für Schulen, Kitas, privaten Besuchendengruppen sowie inklusiven Angeboten für Menschen mit und ohne Behinderung, betreute die Abteilung der Zoo- und Museumspädagogik allein im vergangenen Jahr rund 25.000 Kinder und Erwachsene und blickt dabei auf eine kontinuierliche Erfolgsgeschichte zurück. Die Bedeutung des Tierparks als naturkundliche Bildungsstätte

spiegelt sich auch im Einzugsgebiet der Else-Baltz-Zooschule wider, welches sich über weite Bereiche des Ruhrgebiets erstreckt. Mehr als 60 % aller Besucherinnen und Besucher stammen aus Bochums Nachbarstädten. Im Herzen des Ruhrgebiets gelegen, schafft es der Tierpark mit seiner enormen Diversität von rund 4.000 Tieren in etwa 300 Arten, die Vielfalt des Lebens für seine Besuchenden erfahrbar und begreifbar zu machen und dabei ein auf jeden Menschen zugeschnittenes Bildungsangebot bereitzustellen.

 

„Heranwachsende Kinder und Jugendliche werden in Zeiten des Klimawandels, der Lebensraumzerstörung und des zunehmenden Biodiversitätsverlustes mit vielen individuellen und gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Zudem nimmt die Naturentfremdung in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung in weiten Teilen der Gesellschaft immer weiter zu“, merkt Judith Becker, Abteilungsleiterin der Zoo- und Museumspädagogik, an und schlussfolgert: „Als Umweltbildungszentrum ist es daher nicht nur unsere Aufgabe, einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur vorzuleben. Um den großen globalen Herausforderungen begegnen zu können, braucht es eine tiefgreifende gesamtgesellschaftliche Transformation - in unserem Bewusstsein und schließlich in unserem Handeln. Die Bildung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Indem wir als außerschulischer Lernort vor allem mit den jüngsten Mitgliedern unserer Gesellschaft kreatives, interdisziplinäres und lösungsorientiertes Denken erproben, befähigen wir sie mit Unsicherheiten und stetem Wandel umzugehen.“

 

Quelle: Tierpark + Fossilium Bochum