Umweltbildung in Kenia im Austausch mit dem Kölner Zoo

 

Eine Kooperation zwischen dem Community-Naturschutzgebiet Mara Siana Conservancy in Kenia und dem Kölner Zoo.

Das erste Artenschutzprojekt des Kölner Zoos mit dem Schwerpunkt Bildung ist in Zusammenarbeit mit dem in Kenia etablierten Verein Chance e.V. entstanden. Schwerpunkt ist die Unterstützung der Umweltbildungsarbeit in Schulen rund um ein Naturschutzgebiet in Kenia.

Nachdem bereits Zooschullehrer Daniel Weber und –lehrerin Andrina Jaeschner in Kenia mitgewirkt haben, war FÖJlerin Merle Westebbe in diesem Frühjahr drei Wochen vor Ort und hat ein eigens ausgearbeitetes Programm in Projektschulen etabliert.

 

Das Community-Naturschutzgebiet Mara Siana Conservancy liegt in Kenia direkt angrenzend an das Maasai Mara Game Reserve. Zusammen mit ca. 20 weiteren „conservancies“ bildet die Mara Siana Conservancy einen Ring um das staatliche Schutzgebiet. Nirgends sonst im ganzen Mara-Ökosystem gibt es ähnlich große Populationen von Giraffen, Elefanten und anderen Tierarten wie in der Mara Siana Conservancy. Durch die Schaffung der „conservancies“ gelang es, die Größe der geschützten Fläche in der Mara mehr als zu verdoppeln. „Conservancies“ stellen eine Landnutzungskategorie in Kenia dar, die versucht, den Natur- und Artenschutz mit der nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung der Bevölkerung zu vereinen.

Diese Maßnahmen wurden notwendig, weil durch das Sesshaftwerden der Maasai Anfang der 2000er Jahre Überweidung, Entwaldung, Erosion und Zersiedlung zugenommen haben. Immer häufiger kam es zu Konflikten zwischen Mensch und Tier.

Konkret unterstützt der Kölner Zoo das Umweltbildungsprogramm des Kölner Vereins Chance e.V. in der Mara Siana Conservancy mit finanziellen Mitteln und mit methodisch-didaktischem Input aus der zoopädagogischen Abteilung. In dem Programm lernen Schülerinnen und Schüler, wie Konflikte zwischen wilden Tieren und dem Vieh der Maasai vermieden und wie Ökosysteme durch Weidepläne und Waldschutz wiederhergestellt werden können.

Unsere FÖJlerin Merle Westebbe hat auf eigene Initiative drei Wochen in diesem Projekt mitgearbeitet. Zusammen mit den Kölner Zoopädagog*innen hat sie ein Unterrichtsprogramm ausgearbeitet, Materialien für das Programm gesammelt und die Reise angetreten.

 

 

In der Conservancy hat Merle die Arbeit der Ranger kennengelernt und den Unterricht in den Partnerschulen unterstützt. Im Rückreisegepäck transportierte sie Bilder, die die Schüler und Schülerinnen von den Wildtieren der Maasai Mara gemalt hatten, mit denen es am häufigsten Konflikte gibt.

 

 

Zurück in Deutschland hat Merle ihre Eindrücke und Programme im Rahmen von Ferienkursen gewinnbringend eingesetzt. Die Kinder im Alter zwischen 7 und 12 Jahren lernten die afrikanischen Tiere im Kölner Zoo kennen. Merle erzählte den Kindern über die Probleme, die die Menschen vor Ort mit gefährlichen Tieren haben und zeigte die Gemälde der kenianischen Schüler und Schülerinnen. 

 

 

Sehr schnell kam die Frage auf, ob es hier bei uns in Deutschland ähnliche Konflikte zwischen wilden Tieren und Menschen gibt. Hier nannten Kinder Tiere wie den Biber oder den Wolf und fertigten ebenfalls Bilder der Tiere an. Die Zeichnungen der Kinder wurden dann auf die Reise in die Mara Siana Conservancy geschickt. 

 

Quelle: Schröder/Westebbe, Kölner Zoo