„Kinder führen Kinder“ im Zoo Krefeld mit dem Juniorclub

von Gaby Borg

Seit 2004 gibt es im Zoo Krefeld den Juniorclub. Ursprünglich mit einer Gruppe von 15 Kindern von 6-12 Jahren gestartet, existieren mittlerweile drei Gruppenmit jeweils 25 Teilnehmern. Die Gruppen treffen sichein Jahr lang jeweils einmal im Monat samstags. Die Mitgliedschaft kostet 110 € im Jahr, darin enthalten ist eine Kinderjahreskarte.


Mit steigender Interessentenzahl planten wir Gruppen für 6-8jährige, 8-10jährige sowie 10-14jährige. Die Treue der Mitglieder hat den Altersschnitt mittlerweile aber stark nach oben getrieben, die Gruppen werden ge-meinsam älter. Was uns besonders freut ist, dass immer noch einige „Gründungsmitglieder“ dabei sind. Einige unserer „Ältestengruppe“ sind so mittlerweile 16-18 Jahre alt – das hätten wir uns zu Beginn nicht vorstel-len können. Etliche von ihnen unterstützen uns mittler-weile bei der Betreuung der jüngeren Gruppen oder auch fördern. So entstand die Idee, die Juniorclub-mitglieder an Aktionstagen des Zoos einzubinden. bei der Besucherbetreuung im Forscherhaus.Diese jahrelange Mitgliedschaft bringt natürlich auch inhaltliche Veränderungen mit sich. Wir wol-len nicht zum x-ten Mal „nur“ die Affen beobachten oder Blasrohrschießen üben – was wir natürlich auch immer wieder einmal machen -, sondern die Kinder und Jugendlichen mehr fordern und damit Unter dem Motto „Kinder führen Kinder“ entwickeln wir zusammen mit den Juniorclubbern Infostände zu verschiedenen Themen, die dann am Veranstaltungs-tag den Besuchern präsentiert werden. An den Stän-den werden natürlich auch die erwachsenen Zoobe-sucher informiert, die sich begeistert zeigen, was die Kinder ihnen alles erklären können. Wir bemerken immer wieder, dass die Motivation, einen von Kindern betreuten Stand zu besuchen, höher ist als einen von Erwachsenen präsentierten Infotisch. Und die Junior-clubber sind sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Präsentation mit Begeisterung dabei. Ganz neben-bei lernen sie, im Team zu arbeiten, sich Informatio-nen zu besorgen und diese dann interessant vorzu-stellen. 

Es ist zudem interessant zu beobachten, mit welcher Offenheit die Kinder und Jugendlichen den Besuchern gegenübertreten und ihnen die erarbeite-ten Themen näher bringen.Die Inhalte der Stände passen wir an das Alter der Juniorclubber an. Die jüngeren Mitglieder stellen z.B. die Waffen der Tiere vor und „setzen den Besu-chern Hörner auf“, erläutern das Leben der Pinguine oder tümpeln mit den Besuchern im Teich des For-scherhauses, inklusive erster Wasseruntersuchungen wie Ermittlung des ph-Wertes. Bewundernswert, was manche „Kleine“ schon alles wissen! Mit den älteren 4konnten wir zudem auch viele Eltern als Stammgäste gewinnen. Betreut werden die Gruppen von jeweils drei Zooführern, so dass innerhalb der doch recht gro-ßen Gruppen immer wieder ein Arbeiten in kleineren Einheiten möglich ist. Quasi als Vorstufe zum Juniorclub bieten wir zudem den Miniclub an – ein Block von vier Führungstermi-nen für Kinder von 4-6 Jahren in Begleitung eines El-ternteils. Viele Miniclubber sind nun schon seit Jahren Mitglied bei den Junioren.Wer den Juniorclub und seine Aktivitäten kennen ler-nen möchte, ist herzlich eingeladen, uns am 6. Juli zu besuchen. 

Dann nämlich findet der 4. Aktionstag „Kin-der führen Kinder“ statt, dieses Mal zum Thema „5 Jah-re Forscherhaus“.Juniorclubbern bereiteten wir u.a. einen Stand zum Thema Artenschutz vor, der auch die Fachleute vom ebenfalls anwesenden Zoll Düsseldorf beeindruckte. 2013 thematisierten wir das Thema Nachhaltigkeit und Regenwaldschutz. Eine Gruppe kochte mit den Besuchern palmölfreie Schokolade, eine andere in-formierte über unseren immensen Papierverbrauch und schöpfte Papier. Außerdem präsentierte der Juni-orclub zusammen mit unseren FÖJlern (Absolventen des Freiwilligen Ökologischen Jahres), die den Stand erarbeitet hatten, ein Memory „virtuelles Wasser“ und startete eine Sammelaktion für Althandys, deren Erlös der Berggorilla- und Regenwald-Direkthilfe (www.berg-gorilla.org) zugute kommen wird.Während ihre Kinder die Zoobesucher informieren, sind auch viele Mütter aktiv: Sie betreuen ein Waffel-und Kuchenbuffet. Das eingenommene Geld kommt unserem Forscherhaus zugute und damit in großem Maße wieder dem Juniorclub, der dort sein Stamm-quartier hat.Wir können es allen nur empfehlen, eine konstante Ju-gendgruppe aufzubauen, die sich in fester Zusammen-setzung trifft. Über die Bindung der Kinder an den Zoo